Müssen Waren von A nach B transportiert werden, birgt dies immer ein gewisses Risiko. Zum Beispiel könnte der Lkw mit einem wertvollen Gut an Bord verunglücken oder aber es gibt Probleme beim Umschlag, also wenn die Ware auf ein anderes Transportmittel verladen wird.
All dies kann dazu führen, dass die transportierten Güter beschädigt werden. Gerade bei Arzneimitteln kann so etwas weitreichende Folgen haben, denn schon kleine Beschädigungen an der Verpackung können hier im Zweifelsfall bedeuten, dass die ganze Ladung vernichtet werden muss. Eine grosse Herausforderung ist in vielen Fällen ebenfalls die vorgeschriebene Lagertemperatur eines Medikaments – die Transporte und die weltweite Verteilung der Impfstoffe gegen Covid-19 sind ein Beispiel dafür.
So müssen diverse Impfstoffe aufgrund ihrer biologischen Beschaffenheit beispielsweise bei extrem niedrigen Temperaturen gekühlt werden. „Ultra Deep Freeze“, also „Ultratiefkühl“, werden jene Temperaturanforderungen in der Logistik genannt – extreme Bedingungen an die Kühlkette, die den Transport entsprechend verkomplizieren und damit nicht zuletzt auch das Risiko eines Schadens erhöhen. Hinzukommt dass Ultratiefkühltransporte bisher eher eine Ausnahme darstellen, weshalb das Angebot entsprechend geringer ist. „Nicht immer sind dann auch die benötigten Kapazitäten vorhanden“, erklärt Peter Kelderman, Marine Risk Management Leader für Kontinentaleuropa bei Chubb. „Es kann also durchaus zu Engpässen kommen.“
Im Fall von „Ultra Deep Freeze“ sind spezielle Kühlsysteme, beispielsweise Kühlboxen mit Trockeneis, inklusive einer elektronischen Überwachung der Temperaturen notwendig, damit sichergestellt werden kann, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. „Bei Ultratiefkühltransporten ist vor allem die letzte Etappe schadenanfällig“, macht der Risikoexperte deutlich. „Während der Transport von den Produktionsstätten der Hersteller zum Hauptumschlagplatz meistens sehr gut organisiert ist und auch die Lagereinrichtungen in der Regel alle notwendigen Anforderungen erfüllen, sind auf dem Weg zu den Impfzentren beziehungsweise zu den Arztpraxen oft grosse Probleme bei der Temperaturkontrolle zu beobachten.“ Wird die Kühlkette im Falle von Impfstoff auch nur kurz unterbrochen, bedeutet dies meist zwangsläufig, dass dieser nicht verimpft werden kann. Da eine Sendung oft Tausende oder sogar Zehntausende von Impfdosen umfasst, können schnell Verluste in Millionenhöhe entstehen. Die Summen, die bei solchen Impfstofflieferungen auf dem Spiel stehen, sind also beachtlich.
Für den Transport von Impfstoffen müssen deshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Im Hinblick auf die Gewährleistung der Kühlkette braucht es zunächst einmal spezielle Kühltransporter beziehungsweise Kühlsysteme, bei denen zudem die Temperatur permanent überwacht wird. Eine entsprechende Sicherheitstechnik ist also gefragt – und das ebenfalls in Bezug auf weitere Transportrisiken wie die Gefahr eines Ladungsdiebstahls. Da es sich bei Impfstoffen um ein wertvolles Gut handelt – gerade bei einer höheren Nachfrage im Vergleich zum Angebot –, ist es gut vorstellbar, dass Impfstofftransporte ins Visier von Kriminellen geraten können. „GPS-Tracking ist wichtiges Tool, wenn es um die Sicherheit von Transporten geht“, macht Peter Kelderman klar. „So kann man den Transport von Beginn an genau im Auge behalten und immer exakt nachvollziehen, wo der Lkw gerade ist – und im Zweifelsfall auch eingreifen, sollte es unterwegs tatsächlich zu Problemen kommen.“
Um das Risiko eines Frachtdiebstahls weiter zu minimieren, sollte der Lkw ebenfalls nur auf bewachten Parkplätzen Rast machen. Außerdem empfiehlt es sich, für jeden Transport zwei Fahrer einzusetzen, damit der Lkw bei Tank- oder Rastpausen nie unbeaufsichtigt bleibt. Es gilt auch zu beachten, dass die Fahrer die festgelegte beziehungsweise reguläre Route nicht einfach eigenmächtig verlassen, zum Beispiel um einen Stau zu umgehen, denn damit könnte eine zusätzliche Gefährdung einhergehen. Nicht nur in Bezug auf einen möglichen Diebstahl könnte dies riskant sein, auch schlechte Strassenverhältnisse oder sonstige Hindernisse auf der Strecke können den Transport unerwartet „ausbremsen“ – und damit den Impfstoff unnötig in Gefahr bringen. Beim Transport von pharmazeutischen Produkten müssen alle Beteiligten zudem GDP-zertifiziert sein, also alle Frachtführer und Lagerhalter. Good Distribution Practices (GDP) ist ein Qualitätssystem für Lager und Vertriebszentren von Arzneimitteln. Ausserdem sollte die Verpackung zum Produkt und Empfangsort passen. Bei einer Unterbrechung der Kühlkette droht ansonsten meistens direkt ein Total Loss, ein Komplettverlust. „Damit das wertvolle Gut unversehrt und sicher am Zielort ankommt, braucht es also ein umfassendes Risk Management, bei dem alle möglichen Transportrisiken genau unter die Lupe genommen und berücksichtigt werden – eine Herausforderung ohne Frage, aber durchaus machbar!“
So können Sie Ladungsdiebstahl verhindern! Ein effektives Sicherheitskonzept trägt massgeblich dazu bei, die Gelegenheit für Kriminelle auf ein Minimum zu reduzieren und damit das Risiko eines Ladungsdiebstahls erheblich zu mindern. Mit welchen einfachen Massnahmen Sie die Gefahr eines Ladungsdiebstahls senken können, erfahren Sie in unserer Checkliste.
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